Waldbesitzer treffen sich im Gasthaus Steinäckerle
Am Freitag, den 22. November traf sich die Forstbetriebsgemeinschaft Sulzbach-Laufen zu ihrer alljährlichen Jahreshauptversammlung im Gasthaus Steinäckerle. Wolfgang Fahr durfte 25 Mitglieder sowie den Leiter des Kreisforstamtes Patrick Haas, Revierleiter Jörg Brucklacher und Oliver Hermann von der Holzvermarktungsgemeinschaft Schwäbisch-Fränkischer Wald/Ostalb begrüßen. Die Formalien waren schnell abgehandelt, Kassier Helmut Hähnle wurde von der Versammlung einstimmig entlastet. Auch die Wahlen liefen reibungslos ab. Der Vorsitzende Wolfgang Fahr wurde im Amt bestätigt. Als 2. Vorsitzender wurde, nachdem Achim Jäger sich nicht mehr aufstellen ließ, Christoph Stier aus Schönbronn gewählt. In den Ausschuss wurden gewählt Michael Hägele, Sebastian Trinkner, Stefan Bauer und Jörg Unfried. Kassier bleibt auch weiterhin Helmut Hähnle. Auch bei den Kassenprüfern ändert sich nichts, hier wurden Dieter Haas und Alfred Schober einstimmig bestätigt. Und zu guter Letzt wurde auch Markus Bock als Schriftführer im Amt bestätigt.
Nach einer kurzen Sitzungsunterbrechung, bei der es ein gemeinsames Abendessen gab, starteten die Grußworte. Zuerst berichtete Bernd Hirschbach über den laufenden Geschäftsbetrieb des Sägewerkes und die aktuelle Lage in der Sägeindustrie. Trotz der schwierigen Konjunktur konnte sich das Sägewerk Hirschbach am Markt gut halten. Allerdings hätte die Rundholzversorgung über das Jahr nachgelassen. Es gab nur wenig Käferholz und die Holzbestände haben allgemein bei den Sägern abgenommen. Bernd Hirschbach richtete daher den Appell an die Versammlung wieder mehr Holz zu machen. Ferner plant wohl das Sägewerk Hirschbach auch im Bereich der Produktion von Pellets aktiv zu werden, um die Restholzverwertung zu optimieren.
Forstamtsleiter Patrick Haas überbrachte ebenfalls Grüße an die Versammlung und betonte in seiner Ansprache die Wichtigkeit der Waldbewirtschaftung. Nachhaltige Waldbewirtschaftung sei aktiver Umwelt- und Klimaschutz.
Oliver Hermann von der Holzvermarktungsgemeinschaft überbrachte seinen Jahresbericht in Form einer PowerPoint-Präsentation. Er erläuterte aus seiner Sicht verschiedene Einflussfaktoren auf den Holzmarkt, die aktuellen Holzpreise, die sich im Leitsortiment 2B der Fichte bei 98 – 100 € pro Festmeter frei Wald bewegen, aber auch die anstehenden Laub- und Nadelholzsubmissionen. Die nächste Block-Submission findet am 10.02.2025 statt.
Die Brennholzpreise bewegen sich im Bereich Buche bei 80 €/ fm, bei der Eiche, Birke und sonstigem Laubholz bei 75 €/fm, beim Weichlaubholz und Nadelholz 50 €/fm.
Revierförster Jörg Brucklacher konnte mit einem interessanten Fachvortrag aufwarten. Beeinflusst durch die Eindrücke der aktuell laufenden Forsteinrichtung ging er auf das Thema Klimawandel ein. Aus seiner Sicht sind alte, wertvolle Nadelholzbestände deutlich stärker vom Klimawandel bedroht. Kalamitäten, wie Dürre, Käfer oder Sturm nehmen zu und treffen vor allem auch Altholzbestände. Er appelliert daher, solche Hochrisikobestände planmäßig zu nutzen. Ziel sollte sein, für eine deutlich stärkere Verjüngung im Wald zu sorgen. Ein junger Wald sei wesentlich vitaler und weniger anfällig für Kalamitäten. Junge, nachwachsende Bäume seien auch durch ihre Entwicklung zudem deutlich besser an den Klimawandel angepasst. Je älter ein Nadelholzbestand ist, desto anfälliger sei dieser.
Ferner gab Jörg Brucklacher Beispiele zum Besten über das Thema Harzgallen, Buchs- und Faulflecken. Diese beeinträchtigen die Holzqualität.
Sowohl Patrick Haas wie auch Jörg Brucklacher nannten den kürzlich in der Presse erschienenen Artikel „Wald als Klimakiller?“ als schlichtweg falsch. Der Wald sei nach wie vor ein hervorragender CO²-Speicher und binde nicht nur durch nachwachsendes Holz CO², sondern substituiere auch andere Baustoffe. Das bedeutet, dass durch den Einsatz von Holz z. B. in der Baubranche langfristig CO² gespeichert wird und gleichzeitig der Einsatz von Beton und anderen Baustoffen, die sehr CO²-lastig sind, eingespart werde.
Auch Jörg Brucklacher appelliert, die Wälder zu bewirtschaften, da ein junger, vitaler Wald und eine sinnvolle Holznutzung ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz sei.
Das Schlusswort hat dann wieder der Vorsitzende Wolfgang Fahr. Er schloss die Sitzung um 23.15 Uhr und wünschte allen Mitgliedern unfallfreies Arbeiten im Jahr 2025 sowie eine schöne Adventszeit und einen guten Start ins Neue Jahr.